Die Elemente des Karate-Do
Wir lernen Bewegungen unter Berücksichtigung der Karate Prinzipien neu. Wir stehen, laufen und springen. Wir blocken, schlagen und treten. Wir nehmen auf und schubsen, weichen aus und halten dagegen. Wir lernen zu hebeln, werfen und zu fallen.
Das machen wir
- Blocken
- Schlagen
- Ableiten
- Treten
- Hebeln
- Werfen
- Fallen
- Rollen
- Aufnehmen
- Schubsen
- Ausweichen
- Gegenhalten
- Stehen
- Laufen
- Springen
Das lernen wir
- Harmonie der Bewegung
- Schnelligkeit
- Körperspannung
- Entspannung
- Stabilität
- Achtsamkeit
- Konzentration
- Kontakt aufnehmen
Die Stufen des Lernens
Als erstes Lernen wir den eigenen Körper zu bewegen und Techniken im eigenen Timing auszuführen. Danach lernen wir diese Bewegungen zu zweit in Timing und Dynamik auf den Partner abzustimmen. Beginnend mit Einzeltechniken, werden zunehmend komplexere abgesprochene Abläufe geübt.
Dieses ist die Grundlage um später in das erst langsame und dann schnelle Randori, unser Begriff für Sparring, überzugehen. Das kann uns dann helfen, auch in unvorhergesehenen Situationen, im Alltag angemessen zu reagieren.
Achtsamkeit
Das Training spielt sich oft zwischen zwei Polen ab. Bewegung und Ruhe. Spannung und Entspannung. Hochdynamische Bewegungen und Körpergewahrsein. Mit dem Hineinfühlen in Teile meines Körpers schaffe ich es, mir diesem gewahr zu werden. Gleichzeitig hört die Gedankenmaschine auf zu arbeiten. Jetzt kann ich anfangen, den Körper als Ganzes in Einheit zu bewegen und mit der Atmung in Einklang zu bringen.
So wie der Körper sich ausdehnt und zusammenzieht geschieht es auch mit der Lunge, der Atmung. In dem Moment des Blocks oder des Schlages spannt sich der ganze Körper und die ganze Aufmerksamkeit bündelt sich auf einen winzig kleinen Punkt. Con Centre – ich gehe in das Zentrum, ich konzentriere mich. Danach folgen das sofortige Loslassen, das Entspannen des Körpers und das Öffnen der Aufmerksamkeit auf die gesamte Außen- wie Innenwelt.
Die körperliche Gelöstheit verbunden mit einer 360-Grad-Gewahrsamkeit bei gleichzeitiger Ruhe des Gedankenstroms, das ist eine Form der Achtsamkeit, die ich im Karate erfahren kann. Somit nimmt der Körper auf den Geist Einfluss und umgekehrt genauso. Weil dies nicht immer auf Anhieb gelingt, üben wir gerne und oft, erst unter sehr kontrollierten Bedingungen bis später im freien Übungskampf gegen mehrere Angreifer.
Somit ist jedes Karatetraining auch Urlaub vom Denken. Machen und Fühlen steht lange an erster Stelle. Reden über das Wieso und Weshalb, abwägen zwischen dem Für und dem Wider kann nach dem Training stattfinden.